margarethe
kollmer
exhibit
















exhibit (mmk zollamt frankfurt)
videoinstallation | 4'19'' | 2014

beim gang durch eine ausstellung sieht man die präsentierten werke in einer akribisch geplanten anordnung und ausführung, so wie es künstler und kuratoren entschieden haben. nichts lässt daran zweifeln, dass alles genau so ist wie es sein soll.

die arbeit 'exhibit' zeigt eine videoaufnahme aus dem zeitraum vor dem ausstellungsaufbau im mmk zollamt. darin sieht man eine raumbegehung des noch unbespielten hauses durch die künstlerin. alle wände sind noch leer und bieten platz für potentielle arbeiten die noch nicht ausgewählt oder hergestellt sind. man hört im hintergrund wie während der begehung über die raumsituation beraten wird. alles ist noch unentschieden. der weg führt von wand zu wand. dabei werden die noch leeren weißen hängflächen im ausstellungsraum in das videobild eingepasst. dadurch wird ein werkformat definiert -die größe einer angenommenen arbeit, die daran platz finden würde. gleichzeitig wird ein solches format in der kamera durch das abfilmen hergestellt -ein videolbild entsteht. das abtasten und ausloten der raummöglichkeiten stellt somit selbst schon die arbeit her, indem sich diese bilder ansammeln und zum video werden.

die arbeit zeigt nicht nur die suche nach ihrem eigenen platz, sondern auch den raum an möglichkeiten, den es zu beginn der planungsphase einer ausstellung gibt, und zu dem der ausstellungsbesucher normalerweise keinen zugang hat, weil im moment der präsentation alle entscheidungen schon getroffen und alle werke platziert sind. gleichzeitig generiert sich die arbeit aus einer anzahl an möglichkeiten für ihre eigene präsentation.

sie fällt mit den prozess der durchführung der ausstellung zusammen und ist in ihrer form darauf bezogen. so entspricht der zeitraum in dem die arbeit entstanden ist genau dem der ausstellungsdauer.

die arbeit wird entsprechend für jeden präsentationsort neu aufgenommen.


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